Verbreitungsgebiet: Gebirge und Mittelgebirge Mittel- und Südosteuropas, Südskandinavien
Lebensraum: Nadelwälder (Wälder mit Hasel, Fichte und Kiefer, in den Alpen Arve)
Nahrung: Hauptnahrung bilden Arven- und Haselnüsse/-samen - allerdings sind Tannenhäher, wie alle Rabenvögel, vielseitig (auch Insekten etc.)
Größe: 32 bis 34 cm, durchschnittlich 170 g
Der Schnabel des Tannenhähers ist ein Spezialwerkzeug zum Knacken von Nüssen.
Am Unterschnabel befindet sich ein Höcker, der verhindert, dass die Nuss beim Aufbeissen wegrutscht. Der Oberschnabel vervollständigt die Funktion einer “Pinzette”.
Bei einem Rundgang um die Volière wird man jede Menge Nüsse in jeglichen Ecken und Spalten sehen - dies sind die angelegten Vorräte der Tannenhäher. Ihr Merkvermögen ist übrigens
phänomenal: Von den 30 000 bis 100 000 versteckten Nüssen werden 80 Prozent wieder gefunden!
Der Tannenhäher ist unverwechselbar. Er ist schokoladen-graubraun mit vielen weissen Tupfen und trägt eine dunkle Kopfkappe. Die Flügel sind schwärzlich. Der Tannenhäher wirkt durch seinen
kurzen Schwanz “kopflastig”; sein Flug ist deshalb nicht flatternd, sondern mit kräftigem Flügelschlag geradlinig.
Bei einer Wanderung in den Schweizer Alpen kann es durchaus sein, dass man (Alpen)Tannenhäher beobachten kann, denn sie machen sich vor allem durch ihren auffallend harten, wiederholten Ruf “gra-gra-gra” bemerkbar.
“Zeremonielle Versammlungen”, die über das ganze Jahr stattfinden, sind immer ganz spezielle Spektakel. Die Funktion dieser Zusammenkünfte, bei denen sich bis zu zehn Tannenhäher
treffen und aufgeregt gelärmt wird, dürfte einerseits das Zusammenführen von Paaren (Tannenhäher sind ihr ganzes Leben lang monogam) - also eine Art “Heiratsmarkt” , andererseits das
Kennenlernen von Nachbarn sein. Umso mehr sind dies besondere Momente, da Tannenhäher üblicherweise untereinander auch in Trupps recht hohe Individualdistanzen von einem Meter einhalten (dies
dient zur Abgrenzung von individuellen Futterverstecken).
Tannenhäher sind ausgesprochene Frühbrüter. Der Nestbau erfolgt schon ab Februar, in milden Wintern manchmal bereits mitten im Winter. In Intervallen von 24 Stunden werden drei bis vier
blassgrüne, bräunlich gefleckte Eier gelegt. Die Brutzeit beträgt durchschnittlich 18 Tage. Nach einer Nestlingsdauer von 22 bis 28 Tagen verlassen die Jungen das Nest, sitzen aber oft noch
nicht voll flugfähig als Ästlinge in der Nähe des Nestes.