Verbreitungsgebiet:
Der Guirakuckuck bewohnt diejenigen Teile des östlichen Südamerikas, in denen Trockenwälder und Grassteppen vorkommen: östliches Brasilien, Uruguay und nordöstliches Argentinien.
Lebensraum: Trockenwälder und Grassteppen mit Büschen bilden den idealen Lebensraum für Guirakuckucke.
Nahrung: Guirakuckucke begeben sich immer gemeinsam auf Nahrungssuche. Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten, Frösche und kleinere Fische, Eier und Nestlinge.
Größe: Der Guirakuckuck ist bis zu 40 cm lang und hat ein Gewicht von etwa 140 g.
Ordnung: Cuculiformes (Kuckucksvögel)
Familie: Cuculidae (Eigentliche Kuckucke)
Gattung und Art: Guira guira
Der Guirakuckuck besitzt auf dem Kopf eine schopfartige Befiederung, die braun, z.T. auch schwarz gestrichelt ist. Auch auf der weissen Brust ist eine bräunliche Strichelung zu sehen. Der Bauch
ist weiss mit bräunlichem Ton, der Rücken ist weiss. Auf den Flügeln ist eine weisse, braune und schwarze Bänderung zu erkennen. Die Schwanzoberseite ist schwarz, die Schwanzunterseite ist braun,
weiss und schwarz gefächert. Der dünne Schnabel ist orangefarben.
Was beim Guirakuckuck auffällt, ist sein besonderer, sehr kräftiger und robuster Körperbau. Er besitzt kräftige Beine und Krallen, mit denen er auch auf dem Boden sehr geschickt ist. Je zwei
seiner vier Zehen weisen nach vorne bzw. nach hinten, was ihm erlaubt, sehr leise und äusserst geschickt zu klettern und am Boden dahinzueilen, ähnlich den Papageien.
Brutbiologie:
Guirakuckucke leben in Gruppen von bis zu 20 Vögeln und sind, anders als ihre meisten europäischen Verwandten, keine Brutparasiten.
Die Brutsaison ist von August bis Dezember. Sie bauen ihr Gemeinschaftsnest mit Vorliebe in stachelige Büsche. Alle Weibchen legen ihre Eier in dasselbe Nest; ein Gemeinschaftsnest beinhaltet bis
zu 20 Eier, allerdings werden immer wieder viele davon hinausgeworfen, so das letzten Endes das Gelege aus etwa 10-15 Eier besteht. Die Brutzeit dauert nur 10-15 Tage und die Gruppe brütet
abwechslungsweise.
Sind die Küken erst einmal geschlüpft, werden doch nur ungefähr 20-25 % von ihnen flügge.
Gemeinschaftsleben und seine Vorteile:
Immer wieder kann man eine Guirakuckuck-Gruppe dabei beobachten, wie sie ganz nahe zusammenrückt und eine Kette bildet.
Grund dafür ist ihre im Laufe der Evolution herausgebildete, für Vögel höchst ungewöhnliche Physiologie: In den Steppen, in welchen Guirakuckucke leben, können die Temperaturen in der Nacht
sehr stark fallen. Anstatt nun ihren Stoffwechsel zu intensivieren, um nicht zu erfrieren, lassen sie ihre Körpertemperatur sinken und sparen so Energie. Dass ihr Körper dennoch nicht zu kalt
wird, rücken sie ganz nahe zusammen und wärmen sich so ein wenig gegenseitig. Der sich in der Mitte Aufhaltende wird nach einer gewissen Zeit nach aussen geschoben, so befindet sich jeder Vogel
von Zeit zu Zeit in der wärmeren Mitte - in dieser Gemeinschaft sind alle gleichberechtigt.