Verbreitungsgebiet: Insel Bali

 

Lebensraum: Waldgebiete, tropischer Regenwald

 

Nahrung: Früchte, Sämereien, sowie Insekten und Larven

 

Größe: bis ca. 25 cm; Gewicht um 100 g

 

Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel)
Familie: Sturnidae (Stare)
Gattung und Art: Leucopsar rothschildi, Balistar
Der Balistar trägt ein schneeweisses Gefieder, die Flügel- und Schwanzspitzen sind schwarz. Sie besitzen ein nacktes, blaues Augenfeld und dunkelbraune Augen. Der Schnabel ist bläulichgrau und an der Spitze gelblich, die Beine sind ebenfalls blaugrau gefärbt. Auffallend ist die weisse “zerzauste“ Federhaube auf dem Kopf, die bei der Balz oder bei Erregung aufgerichtet werden kann. Balistare besitzen keinen Geschlechtsdimorphismus.

Das Verhalten der Balistare in freier Wildbahn ist nur gering bekannt, die meisten Beobachtungen beziehen sich auf das Verhalten in Gefangenschaft. Es ist bekannt, dass Männchen sehr aggressiv auf Artgenossen reagieren. Zudem leben sie monogam, und ausserhalb der Paarungszeit in kleinen geselligen Gruppen, die bis zu 20 Individuen aufweisen können. Die Nachtruhe verbringen sie gemeinsam in Schlafbäumen.
 
Die Brutzeit dauert von Mai bis Juni, in freier Wildbahn beginnt sie im Oktober. Balistare sind Höhlenbrüter, sie brüten in Spechthöhlen und Felsspalten. In Gefangenschaft bevorzugen sie Nistkästen, die mit Stroh, Zweigen und Gras ausgepolstert sind. Die Nistplätze befinden sich teilweise auch in kleinen Kolonien, wobei jedes Nest von den Pärchen vehement verteidigt wird. Das Gelege besteht aus zwei bis drei, manchmal auch fünf Eier, und wird während 12 bis 14 Tage ausschliesslich vom Weibchen bebrütet. Die Nestlingsdauer beträgt 22 bis 24 Tage.
 
Während in Gefangenschaft die Zucht von Balistaren durchwegs gut gelingt, sind sie in freier Wildbahn fast ausgestorben. Die letzten Balistare, es dürften nach neusten Zählungen (2007) um die 18 Exemplare sein, bewohnen ein Gebiet im Norden der indonesischen Insel Bali – den Bali Barat Nationalpark. Gründe für diese katastrophale Bedrohung des Bestandes sind die Vernichtung ihres Lebensraumes durch den Menschen (von ursprünglich 30 000 Hektar grossem Verbreitungsgebiet sind heute noch durch Abholzung rund 4 000 übriggeblieben!) und der Fang für den illegalen Haustierhandel. Durch die Rarität des Balistars sind die Preise auf dem internationalen Schwarzmarkt noch weiter gestiegen und dadurch wurde die illegale Bejagung weiter verstärkt. Heute wird das verbliebene Wildreservat durch bewaffnete Wildhüter geschützt.